Theatermusik

 

Musical, Revue, Performance, Sprechtheater oder szenische Lesung – ohne Musik läuft dort (fast) nichts. Kein Wunder, denn Musik wirkt. Ob offensichtlich wie im Song oder unmerklich im Hintergrund. Hier einige wenige Beispiele dessen, was bei mir da so kompositorisch los war und ist. Schaut auch gern auf den „Axensprung Theater“-oder „Arrangement“-Blog im Menü.

Schauspielhaus Hamburg

 

Exemplarisch für meine Arbeiten am Schauspielhaus sei an dieser Stelle die „Hafenballe“, die ich zusammen mit Michael Batz (Buch, Songtexte) und Franziska Steiof (Buch, Regie) auf die Bretter brachte.
Ein Musiktheaterstück über das Ende der Stückgutzeit, dem Verschwinden der Welt von Sack, Fass, Rolle, Tonne, Kiste und Ballen. Es wog, es roch, es glänzte und war bunt. Und es war hart, es war fettig, es stank und ätzte. So denn auch die Musik.

„…unter der großartigen Regie Franziska Steiofs und mit der atmosphärisch dichten Musik von Markus Voigt wird aus dem vielschichtigen Text tolles Theater,“ (Hamburger Abendblatt)

„… Markus Voigt und die drei Musiker holen die Story immer zurück ans Hafenbecken. Für die Arrangements mit Posaune, Akkordeon, Schlagzeug und Klavier hat der Komponist gut und genau zugehört – und findet den durchweg starken Ton zwischen Sentimentalität und Tanzboden, Schmerz und Spaß. (Deutschlandfunk)

Theater in der Speicherstadt

 

Dahinter verbirgt sich der Hamburger Autor, Songtexter und Lichtkünstler Michael Batz, mit dem ich viele Projekte realisiert habe. Wegen der Verschiedenartigkeit der Musik hier mehrere Beispiele.

 

Ein Requiem auf Krane aus Eisen, Hafenlandschaften aus Stahl. Also eine Musik für vier Blasinstrumente aus Metall und Gesang.

Um passende Klänge und Strukturen zu finden, habe ich versucht, für jedes Stück eine eigene, neue Kompositionsmethode zu erfinden.

„… Mit den Kranen verschwand auch ein Stück Seele aus dem Hafen. Das Gastspiel des Theaters in der Speicherstadt mit Musik von Markus Voigt, ist eine Hommage an die klassischen Hebezeuge der Stückgutzeit. Als Oratorium für Sprecher, Chor und Brass-Quartett lässt es die Zeit der klassischen Krane noch einmal aufleben.“ (kultur-port.de)

 

Zwei Songs: „Novemberland“ aus der Trilogie „Speicherstadt Story“, einer szenischen Lesungsreihe über die Geschichte der Speicherstadt. Und „Miserichordia“ aus dem gleichnamigen Stück , das vor dem Portal des Hamburger Michel stattfand. Beide sehr melancholisch…

 

 

„Ewer, Ewer, Schute, Schute“: Eine kleine, poetische Hommage an einen längst ausgestorbenen Beruf, den Ewerführer. Mit reiner Körperkraft lenkte, schob, zog, stakte und peekte er die vollbeladenen Schuten durch die Fleete. Vom Schiff zu den Speichern und zurück. Knallharte Arbeit in endlosen Schichten.
Hier ein paar Lieder dazu.

Was Reisen heißt, das weiß nur der, der reist.”
Ein junger Wandergeselle, der hinaus in die Welt will, sucht einen Altgesellen, der ihn zünftig losbringt. Da erscheinen drei Kameraden am letzten Tag ihrer Wanderschaft und wollen am Tor abklatschen. Noch ist nach den Regeln ihre Walz aber nicht vorbei, daher müssen sie erst ihre phantastischen Abenteuer erzählen. Am Ende gibt es einen überraschenden Ausgang.
Um dem krachenden poetischen Text von Michael Batz und der flirrenden Welt „auf der Walz“ gerecht zu werden, habe ich mich für verschiedene Inspirationsquellen entschieden:
Treibende Minimal-Music-Elemente stehen für die Vielstimmigkeit des Reisens, Anklänge an Volksmusik und mittelalterliche Harmonik als Hommage an die Tradition des Handwerks und ein bisschen Rock’n Roll, um am Boden zu bleiben. Außerdem wollte ich schon immer mal was mit Maultrommeln machen.

Jahrmarkttheater

 

Open Air Theater auf dem Lande. Mit viel Liebe und Arbeit gestaltet von Thomas Matschoß und Anja Imig. Nicht umsonst bekamen sie den Theaterpreis des Bundes 2021. Seit Jahren arbeiten wir gern und gerner zusammen – von dem vielen, was getan wurde hier einige Beispiele.

 

Ein Stück über eine wahnwitzige Expedition: Der Brite Ernest Shackleton leitete zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Antarktisexpedition. Als erste Menschen wollten sie den eisigen Kontinent durchqueren. Diese Reise ist grandios gescheitert: Die Crew erreichte den antarktischen Kontinent nicht einmal. Das Schiff fror im damals noch ewigen Eis ein und ging nach einem halben Jahr endgültig unter. Shackleton und seine Mannschaft lebten Monate lang im Patience Camp. Auch wenn es niemand zugeben wollte, ihre Überlebenschancen tendierten eindeutig gegen Null. Tagsüber jagten sie Robben, hielten das Lager sauber und spielten Fußball. Abends machten sie Musik und spielten Theater. Unter haarsträubendsten Bedingungen wurden alle gerettet.
Hört Orchestrales, Sounds und Songs.

 

 

Maestro Riviera und seine vier Meister der Einsamkeit laden zur größten Show der Welt. Die von Las Vegas bis Tadschikistan bekannte Kapelle der Eremiten beginnt mit einem unwiderstehlichen Beat, seltsame Gestalten bevölkern die Bühne und Maestro Riviera führt alle in die Wunderkammer ihrer Sehnsüchte und Ängste. Die Wahrsagerin lässt einen Blick Zukunft zu, der stärkste Mann der Welt singt den Lonesome Blues, der Astronaut berichtet vom Leben außerhalb des Sonnensystems

Zu hören sind der Opener, danach ein Song über den Rhythmus dieser Welt, einer über die Unwilligkeit, den Tod zu akzeptieren, dann über das Heldenhafte der Astronauten, einer über inneren Rückzug, schließlich einer über die berühmten „drei Kränkungen der Menschheit“ .

 

 

Graf Dracula.
Die Inkarnation des Bösen. Der Blutsauger. Umhüllt von Nebel, begleitet von Wölfen, Ratten und vielen Fledermäusen.

Hier allerdings zwei Songs: Einer über den Tod, na klar, und einer die Bescheuertheiten der Liebe. Muss doch auch mal gesagt werden.

Ernst Deutsch Theater

 

 

„TYLL“ – ist eine von Erik Schäffler dramatisierte und inszenierte Fassung des Erfolgsromans von Daniel Kehlmann. Ich habe dazu die Musik komponiert. Schaut und hört!

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Theater im Zimmer

 

 

„Ruhm“: In Szene gesetzt von Erik Schäffler. Episodentheater nach einem Roman von Daniel Kehlmann.
Sieben haarsträubende Geschichten von Berühmtheiten und Totalversagern auf sämtlichen Kontinenten dieser Erde sind auf eine ebenso skurrile wie unerwartete Weise miteinander verwoben.
Also sieben Herangehensweisen, sieben verschiedene Erlebnisräume auch in der Musik:
Posaune mit präpariertem Mundstück, die wunderbare Welt der Klaviermusik, ein modernisierter Renaissance-Chor, Minimal Techno mit Klavier in mehreren Temposchichten, leicht Orchestrales mit Regen, ein moldakistanisches Potpourri, Spielerei mit verstimmten Tasten. Aber hört selbst.

Die Blonde

Eigentlich „Die Blonde, die Brünette und die Rache der Rothaarigen“. Ein Stück von Robert Hewitt, in Form und auf die Bühne gebracht von Erik Schäffler: Acht Monologe für eine Schauspielerin (Mignon Remé). Acht Menschen, die ein tragischer Todesfall verbindet.
Jeder hat über diesen Tag seine eigene, ganz andere Geschichte zu erzählen, aber wer weiß, wo die Wahrheit liegt?
In der Musik hört ihr zuerst einen Song, basierend auf Texten von William Blake, den ich sehr mag und daher verarbeitet habe. Dann acht instrumentale Themen für die verschiedenen Menschen und Perspektiven.